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Channel: Kommentare zu: Waldinvestment, Forstinvestment, Holzinvestment
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Von: PM

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Hallo Jo,

wenn ich das recht verstehe, kaufst ja nicht die Bäume, sondern eine vertraglich definierte, also feststehende Menge Edelholz mit einer sog. erstrangigen Absicherung.

Natürlich kostet dieses Investment Geld. Das gilt allerdings meines Erachtens für ALLE Investments. Ich meine, selbst bei einem Festgeld verdient die Bank ja eine Marge (lass es mal, je nach dem, 0,5% p.a. locker sein).

Speziell der Vergleich mit anderen Produkten der Finanzwelt verdeutlich deinen kleinen rechnerischen Lapsus: Bei einer 22-jährigen Anleihe mit einem Zinskupon von z.B. 5 % jährlich spricht man ja auch nicht von einer Rendite von 110 % :-)

Oder bei einem Aktienfonds – wie beispielsweise den Templeton Growth Fund der bereits seit 1954 besteht und damals einen Ausgabeaufschlag von 7.5% hatte, sowie eine jährliche Managementgebühr von ca. 1,2% hat, spricht man doch auch nicht davon das die Erstanleger mit einer Kostenstruktur von 75,9% (7,5% plus 1,2% x 57 Jahre) belastet war. Und, das nur nebenbei, 1,2% sind eine sehr defensive Schätzung. Die so genannte Total Expense Ration (TER), die Aufschluss über Kosten von Fonds geben soll, deckt NICHT alle Kosten ab. Nachlesbar sogar beim BVI “höchstpersönlich”. Im Bereich Aktienfonds kannst du schon mit 2% pro Jahr rechnen, hat Goldman Sachs unlängst erst bestätigt!

Betriebswirtschaftlich betrachtet sollten die Zahlungen der Jahre 1 bis 22 ergo normal abgezinst werden.

Übrigens habe ich in der Mittelverwendungsdokumentation von Lignum gesehen, dass die Zahlung der Bestandsprovision aus den Erträgen die mit den Rücklagen entstehen, finanziert wird.

Ich meine, ich sehe deine Kritik. Ich bin selbst überzeugter Vielfach-Sachwert-Investor und daher auch mit verschiedenen Kostenstrukturen vertraut. Ich würde die in dem konkreten Fall mal als “normal” bezeichnen.

Zu der Rendite-Erwartung: mein Job ist es, Prämissen zu hinterfragen. Daher meine Frage: welche Prämissen zu Renditen liegen deinen anderen Investments zugrunde?

Beispiel: Aktienfonds werden immer empfohlen, weil sie 6-8% p.a. machen. Das mal längerfristig stimmen, den Investor, der 2000 im Dax, 1980 im Nikkei oder währen der 70er in den USA investiert hat, interessiert das aber nicht – er hat nämlich nix verdient.

Beispiel: Rentenfonds: schreibst du hier die Renditen der letzten Jahre fort? Wir befinden uns sehr wahrscheinlich an einer historischen Zinswende, ergo wird man da auch in Zukunft nicht mehr so wirklich Geld verdienen.

So kann und sollte man jede Anlageklasse hinterfragen oder sich zumindest der Prämissen bewusst sein. Auf die eierlegende Wollmilchsau (beste Sicherheit, hohe Rendite, hohe Liquidität) wird man aber vergebens warten.

Viele Grüße vom PM


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